Drei Fragen an Carolin Desirée Töpfer Expertin für Digitale Transformation, Metadaten, Datenschutz & IT-Sicherheit

 

Eine kurze Einführung: Ich habe Carolin Töpfer auf der Messe „Personal Süd“ im März 2017 kennengelernt. Mit Ihrem Vortrag über die Verknüpfung von Digitalisierung und Human Resources hat Sie mich begeistert.
Technisch ist alles möglich, aber nicht ohne den Menschen. Frau Töpfer ist ansteckend.

www.cdtoepfer.de

www.digitalisierung-jetzt.de

Wie sehe ich die Zukunft der Arbeit 2030?

Wenn wir es schaffen, unsere Rückstände im Bereich Zukunftstechnologien aufzuholen und sowohl Schüler als auch Mitarbeiter Möglichkeiten erhalten, Digitale Fähigkeiten zu entwickeln, werden wir alle in Zukunft angenehmer und effizienter arbeiten. Wir werden wesentlich mehr und viel selbstverständlicher die Hilfe von Maschinen nutzen und mit Ihnen alltäglich interagieren. Den menschlichen Part, momentan viel diskutiert unter dem Begriff Social Skills, werden weiterhin wir Menschen übernehmen. Wo es uns zu schnell oder zu schwierig wird, helfen die Maschinen. Ein anderer Faktor des Digitalen Arbeitens ist die direkte Nachvollziehbarkeit und Transparenz von Prozessen. Schon heute sehe ich in Kunden-Projekten, dass Mitarbeiter auch diesen Aspekt der Digitalen Transformation als Entlastung wahrnehmen. Außerdem bietet die Digitalisierung viele Freiheiten in Bezug auf Arbeitsort und Arbeitszeit, aber auch bei der stetigen Weiterbildung. Das mag so manchen ängstigen, aber ich lebe diese Zukunft bereits und finde es toll, von überall auf der Welt auf meine digitalen Anwendung zugreifen und produktiv arbeiten zu können.

Welche Herausforderungen gilt es auf dem Weg zu bewältigen?

Wer stillsteht, verliert. Das gilt für unsere Regierung, die dass Thema eGovernment meiner Meinung nach viel motivierter angehen müsste, um die Standort-Attraktivität langfristig zu gewährleisten. Das gilt für Unternehmen, die sich auf den derzeit besonders guten Absatz-Zahlen ausruhen und das Thema Digitalisierung vor sich herschieben. Das betrifft aber auch jeden einzelnen. Jeder von uns muss sich damit anfreunden, dass wir mit der technischen Entwicklung nur Schritt halten können, wenn wir bereit sind, immer wieder Neues zu lernen. Gleichzeitig wird das Verständnis für soziale Aspekte sowie interkulturelle Herausforderungen in einer digitalen Welt zunehmend wichtiger. Wer nicht auf dem Laufenden bleibt, wird für den Arbeitsmarkt unattraktiv.

Welche Fehler sollten wir auf diesem Weg nicht machen?

Momentan wird mir die Digitale Transformation noch zu oft zum Hype verklärt. Will man tatsächlich etwas bewegen, müssen Geschäftsmodell und Datengrundlagen kritisch beleuchtet und eine dazu passende nachhaltige Digitalstrategie entwickelt werden. Das ist am Anfang durchaus unangenehm, weil alle Bereiche eines Unternehmens inklusive Prozessen und persönlichen Arbeitsweisen neu betrachtet werden. Und ganz schnell spricht man dann auch über die IT Infrastruktur und Sicherheit. Viele Unternehmen arbeiten immer noch mit veralteten Systemen und unausgereiften Insellösungen, Risiken wie Datenverlust und Datenabfluss werden in Kauf genommen. Der größte Fehler, den man machen kann, liegt also darin, nichts zu tun. Digitale Transformation muss kein Millionen-Projekt sein, nur weil die großen Konzerne es vormachen. Aber irgendwer muss den Mut haben, mit dem Wandel zu beginnen. Ansonsten werden auch die einzelnen Mitarbeiter keine neuen Fähigkeiten entwickeln können.

 

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